Für globale Gerechtigkeit

12.05.2015

Von: Sven Mohr


Mit ihrem neuen Theaterstück "Global Playerz" tourt die Theatergruppe, um Schauspielerin Sonni Maier, derzeit durch Deutschland. Mit Ihrer Show begeisterte die Gruppe aus Nordrhein-Westfalen zuletzt Schülerinnen und Schüler im Karl-Thiel-Haus in Saarlouis-Roden. Berührend, mit Fakten zum Thema und rockig-punkigen Livesongs behandelten die Darsteller auf der Bühne ein pikantes Thema - Globale Gerechtigkeit und wie jeder seinen Beitrag dazu geben kann.



Mit Ihrer Show begeisterte die Gruppe aus Nordrhein-Westfalen zuletzt Schülerinnen und Schüler im Karl-Thiel-Haus in Saarlouis-Roden. Bilder: Sven Mohr

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Mit dem Theaterstück "Global Playerz" geht es um die globale Gerechtigkeit und die Ausbeutung der Menschen in Afrika

Nach der Show stellten sich die Schauspieler den offenen Fragen der Besucher im Karl-Thiel-Haus in Saarlouis-Roden

Das Theaterstück "Global Playerz" erzählt die Geschichte einer Girlie-Pop-Punk-Band, welche sich in einer Welt voller Illusionen, Glamour und Intrigen befindet. Als das Musik-Trio unerwartet die Einladung zum Finale eines Songcontest nach Ghana erhält, beginnt das Drama. Das Bandmitglied Katey befindet sich zu dieser Zeit schon in im westafrikanischen Staat, auf der Suche nach ihrer Familie. Durch mehrere Kontakte mit ihrer Freundin, erfahren die verbliebenen Rock-Punk Sängerinnen Nia und Skazz immer mehr über das wirkliche Leben und die Lebensbedingungen der Menschen in Afrika. Da auch Katey´s Familie selbst in einem Slam lebt, unterversorgt und in lebensunwürdigen Verhältnissen, geht dieses weit entfernte Problem nun alle etwas an. 

 

Die in Deutschland verbliebenen "Playerz" beginnen mit der Recherche und stoßen auf viele Fakten, welche sie verstören - aber der Realität entsprechen. Weltweit sind über zwei Milliarden Menschen unterernährt obwohl durch die Landwirtschaft mehr aus zehn Milliarden versorgt werden könnten. Auf vielen Feldern in Entwicklungsländern werden überwiegend Pflanzen für die Energieversorgung angebaut oder dafür genutzt, das Viehherden darauf weiden können. Das Fleisch ist jedoch fast ausschließlich für die Konsumenten in den Industrieländern bestimmt. Somit werden die natürlichen und auch die menschlichen Ressourcen ausgebeutet - alles für den Profit. 

 

Im Rahmen der gemeinsamen Recherche stellt sich heraus, dass der Vater der verwöhnten Nia selbst mit seiner Schokoladenfabrik Menschen zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen für sich arbeiten lässt. All der Reichtum, der Prunk - unmenschlich erwirtschaftet auf Kosten kleiner Kinder und ganzen Familien in Afrika. Ein fast tödlicher Zwischenfall von Katey, welche auf der Kakaoplantage des Vaters von Nia von einem Aufseher angeschossen wird, verändert die Denkweise der in Deutschland verbliebenen Bandmitglieder völlig. Plötzlich wird es dunkel, tief schwarz, beklemmend still, die Alltagsprobleme plötzlich hinfällig. Es ist der endgültige Wendepunkt im Leben der jungen Teeni-Band. Sie entschließen sich selbst etwas zu unternehmen gegen diese Art von Ungerechtigkeit. Sie informieren sich darüber, was jeder selbst tun kann. Sie finden heraus, dass man auch mit wenig Mitteln aktiv seinen Beitrag zu einer gerechteren Welt tun kann. Gemeinsam planen sie mit ihren Schulkollegen kleine Spendenläufe, achten auf eine gesunde Ernährung, kaufen fair gehandelte Produkte und vieles mehr. Beispielsweise unterstützten Produkte mit dem Label "Fairtrade" Menschen und ganze Regionen darin, unter gerechten Verhältnissen arbeiten und leben zu können. Gemeinsam mit dem neuen Bandmitglied Gabe tritt das Musik-Trio schließlich doch zum Finale des Songcontestes in Ghana auf. Vor einem Millionenpublikum fordern sie die Zuschauer weltweit zu einem umweltbewussterem Leben und einer gerechteren Denkweise auf. Durch diesen globalen Aufruf werden sie nun zu den "Global Playerz". 

 

Im Anschluss an das Theaterstück stellten sich die Schauspielerinnen den Fragen und Anregungen des begeisterten Publikums. Unter anderem erfuhr das Team von den Anwesenden, dass die Kreisstadt Saarlouis selbst auch aktiv ein Zeichen für die globale Gerechtigkeit setzt. In der Innenstadt von Saarlouis gibt es einen Weltladen, in dem viele fair gehandelte Produkte gekauft werden können. Die Kreisstadt Saarlouis ist seit 2011, nach der Landeshauptstadt Saarbrücken, zweite Fairtrade-Stadt im Saarland. 

 

Dieses Theaterstück wurde veranstaltet von der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Dillingen in Kooperation mit dem Dekanat Saarlouis, der Pfarreigemeinschaft Saarlouis Rechts an der Saar und der Theatergruppe um Sonni Maier.